Dienstag, 25. Januar 2011

Planet der Verdammten

Ich lese den Blog von Yoani aus Kuba. Seit Jahren berichtet sie über ihr Leben, aber vor allem von den Fesseln, die in Kuba spürt, wer sich bewegen will. Ich kann das alles sehr gut nachvollziehen und in der gleichen Situation würde ich mich ähnlich verhalten. Ich bin auch niemand, der sich duckt und schweigt. Ich habe auch hier meinen Mund aufgemacht und mich gerade gemacht. Es hat mir viel Ärger eingebracht, in der Schule z.B. war es sicherlich ein Grund, warum ich mein Abitur nicht machte. Und auch später, im Job, habe ich immer für Gerechtigkeit gekämpft und viele Schwierigkeiten dafür auf mich genommen. Ich weiß welcher Impuls Yoani antreibt.

Aber wie ist es denn jetzt hier? Auch hier gibt es Fesseln und Ketten, die man auch hier nur spürt, wenn man sich bewegen will. Gibt es denn Freiheit, also die Freiheit von allen Fesseln, überhaupt? Streben wir nicht immer ohne je anzukommen? Es scheint mir wie in dem Roman 'Planet der Verdammten' von Pierce Anthony zu sein: Dort landet der Protagonist auf einem Strafplaneten dessen unterirdisches Höhlensystem ein riesiges Gefängnis ist. Es gibt mehrere Ebenen darin, und je tiefer man absteigt, umso schlechter sind die Bedingungen. Kuba liegt vielleicht im Moment eine Ebene unter Deutschland. Aber Deutschland ist auch nicht das Land der Freiheit und Glückseligkeit. Es ist auch nur eine weitere, eine andere Ebene im Gefängnis.

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