Montag, 17. Januar 2011

Kino!

Der Film war amüsant. Sympathische Schauspieler stellten sympathische Personen dar. Und die Musik! Ich liebe Klezmer. Trotzdem bin ich schlecht gelaunt. Statt von der verführerischen / dem verführerischen Habiba / Naim zu schwärmen (was für ein Körper! Welch Lächeln! Dieser Charme!), grummel ich missmutig und habe Verspannungen in der Schulter, denn zu meiner Rechten saß eine unmögliche Person!

Nicht nur, dass er zuletzt kam, die ganze Reihe durfte seinetwegen aufstehen, nein, zu allem Überfluss roch dieser Mensch so dermaßen nach kaltem Rauch, wie eine Raucherkneipe am Neujahrmorgen. Es war einfach ekelhaft. Zum Glück war ein Platz zu meiner Linken frei und so konnte ich etwas mehr Abstand zwischen ihm und mir bringen. Trotzdem, die gesamte Zeit hatte ich mit seinem Geruch zu kämpfen. Und dann klingelte auch noch sein Handy während der Vorstellung! Und was macht der Idiot? Statt es aus der Tasche zu holen und auszuschalten versuchte er es irgendwie in der Jackentasche abzudämpfen, indem er die Jacke herum wickelte, was kaum etwas brachte. Und das Mistding hörte einfach nicht auf zu klingeln. Ein Anderer rief ihm zu: "Ausmachen könnte helfen!", doch der Typ war einfach widerlich, er reagierte nicht die Bohne.

Ich hätte mich an einen anderen Platz setzen sollen, dann wäre ich seinen Gestank aus meiner Nase losgeworden. Er hat mir fast den Abend verdorben. Was für schreckliche Menschen es doch gibt. Wenn man ins Kino geht, dann wird man zwei Stunden neben wildfremden Leuten sitzen. Kann man sich nicht vorher duschen und frische Kleidung anziehen? Muss man durchgeschwitzt und mit vor Rauch stinkenden Klamotten ins Kino? Das ist doch eine Frechheit.

Das Schräge an der Situation im Kino: die Personen im Film haben selbst ständig Zigaretten im Mund gehabt. Bei jeder Gelegenheit zündeten sie sich eine an. Und Hochprozentiges haben sie auch jeden Augenblick getrunken. Insofern war der Film nicht nur irgendwie anachronistisch, er stilisierte Rauchen und Trinken auch als etwas Feines, und neben mir saß jemand, der mich mit dem dazu passenden Geruch versorgte.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen